Leben im Rollstuhl: Assistenzhund Jamie hilft Lena im Alltag

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Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz

Seit Jamie in mein Leben gekommen ist, gibt es das Wort ‚langweilig‘ nicht mehr. Durch ihn bin ich voll in die Gesellschaft integriert. Sobald ich mit ihm unterwegs bin, steht er im Fokus und nicht ich als behinderter Mensch.

Lena ist halbseitig gelähmt und sitzt seit ihrer Geburt im Rollstuhl. Im Alltag auf Hilfe angewiesen zu sein, fühlt sich für die 24-Jährige „nicht so toll an. Ich kann ja nicht davon ausgehen, dass ich immer eine menschliche Assistenz neben mir habe.“ Immer an ihrer Seite ist Golden Retriever Jamie. Vor sieben Jahren ist der Assistenzhund bei Lena und ihrer Familie eingezogen. Vorher wurde er drei Jahre lang von einem gemeinnützigen Verein ausgebildet.

Als Assistenzhund darf Jamie Lena überall hinbegleiten. Wenn die beiden im Supermarkt unterwegs sind, zieht der Golden Retriever jede Menge Aufmerksamkeit auf sich. Dabei sei es ganz wichtig, dass Assistenzhunde bei der Arbeit in Ruhe gelassen werden, betont Lena: „Auch wenn er so hübsch ist, sollte man ihn einfach ignorieren.“ Sonst könne das Jamie ablenken und irritieren. „Und das ist gefährlich, sowohl für mich als auch für den Hund.“

Dank viel harter Arbeit und jeder Menge Training sind Lena und Jamie heute ein eingespieltes Team. Der Assistenzhund unterstützt sein Frauchen nicht nur im Alltag, indem er Lena runtergefallene Dinge aufhebt oder die Socken auszieht. Er hat ihr auch geholfen, sich weiterzuentwickeln, erzählt Mama Marion: „Sie ist viel selbstständiger und selbstbewusster geworden.“ Ein Leben ohne Jamie kann sich Lena kaum noch vorstellen: „Wenn ich nach Hause komme, und er ist aus irgendeinem Grund nicht da, fehlt da schon was.“

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