Jubel beim VfB Stuttgart

Daumendrücken für den BVB

So zieht der VfB Stuttgart "auf der Couch" in die Champions League ein

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Johann Schicklinski

Der VfB Stuttgart ist als Bundesliga-Dritter klar auf Kurs Champions League. Den Schwaben winkt sogar ein vorzeitiger Königsklassen-Einzug. Das 2:2 zwischen dem FC Bayern und Real Madrid lässt die Chancen steigen. Der BVB kann mit einem Sieg gegen PSG den Deckel drauf machen.

Eine überragende Saison in der Bundesliga, Tabellendritter drei Spieltage vor Saisonende, sieben Zähler und zwölf Tore Vorsprung auf Borussia Dortmund auf Platz fünf. Der VfB Stuttgart steht mit mehr als anderthalb Beinen in der Champions League. Ein Dreier in den verbleibenden drei Spielen (gegen Bayern München, in Augsburg und gegen Mönchengladbach) - und den Schwaben ist die Teilnahme an der Königsklasse in der kommenden Saison nicht mehr zu nehmen, denn die ersten Vier der Bundesliga qualifizieren sich sicher für den höchsten europäischen Klubwettbewerb.

Der VfB Stuttgart hat also alles in der eigenen Hand, könnte aber tatsächlich bereits vorzeitig in die Champions League einziehen - "auf der Couch" quasi. Das hängt mit einer neuen Regel des europäischen Fußballverbands UEFA zusammen - und mit dem Abschneiden der verbliebenen deutschen Klubs.

Dreikampf zwischen Deutschland, England und Frankreich

Denn ab der kommenden Spielzeit erhalten die beiden Länder jeweils einen zusätzlichen Platz in der Champions League, deren Klubs in der aktuellen Saison in der Königsklasse, in der Europa League und in der Europa Conference League gemeinsam die beste Leistung gebracht haben. In einer Ein-Jahres-Rangliste der UEFA werden die Ergebnisse erfasst und mit Punkten bewertet. Für einen Sieg gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden sowie für das Weiterkommen jeweils einen. Erspielte Punkte werden durch die Anzahl der Teams geteilt, die ein Land am Saisonbeginn in allen drei Europapokal-Wettbewerben gestellt hat, im Fall von Deutschland sieben.

Nun geht es auf die Zielgeraden der Saison - und da sieht es für die Bundesliga hervorragend aus. Zwar hat die italienische Serie A am besten performt, sie führt diese Tabelle klar an und hat einen fünften Platz in der Champions League mittlerweile auch rechnerisch sicher. Dahinter kämpfen Deutschland, England und Frankreich um den zweiten Platz - die mit Abstand beste Ausgangslage hat die deutsche Eliteliga.

Drei deutsche Klubs im Halbfinale

Der FC Bayern München spielte am Dienstagabend gegen Real Madrid 2:2 (0:1) und holte damit einen Punkt für die Wertung. Auch Borussia Dortmund (Mittwoch 21 Uhr gegen Paris St. Germain) bestreitet diese Woche sein Halbfinal-Hinspiel in der Königsklasse. Gewinnt der BVB, ist der VfB Stuttgart bereits nächstes Jahr sicher in der Champions League dabei. Der frischgebackene deutsche Meister Bayer Leverkusen misst sich in der Runde der besten Vier in der Europa League mit der AS Rom (Donnerstag, 21 Uhr).

Gegenüber dem drittplatzierten England, der nur noch Aston Villa in der Conference League im Rennen hat, benötigt Deutschland noch zwei Punkte, sollte Aston Villa seine maximal drei verbliebenen Partien gewinnen. Gegenüber dem Vierten Frankreich wären es drei Punkte, falls PSG und in der Europa League Olympique Marseille alle Spiele gewinnen würden. Jeder Patzer der französischen Klubs sowie von Aston Villa zahlt zusätzlich für die Bundesliga ein und würde die Zahl der noch benötigten Punkte reduzieren. Es sieht also sehr gut aus für die Bundesliga - und den VfB Stuttgart. Ein fünfter Champions-League-Startplatz ist sehr wahrscheinlich.

Sogar ein sechster deutscher Startplatz ist möglich

Im besten Fall könnten in der kommenden Saison sogar sechs deutsche Klubs in der Königsklasse vertreten sein. Das wäre der Fall, wenn die Bundesliga im Ranking am Ende vor England liegt, der BVB die Champions League gewinnt und in der Meisterschaft maximal Fünfter wird. Denn als Titelverteidiger hätte Dortmund 2024/25 im höchsten europäischen Wettbewerb ein garantiertes Startrecht, der zusätzliche Platz über das Ranking ginge an den Bundesliga-Sechsten.

Der VfB Stuttgart darf den Sekt schon kalt stellen

Der VfB Stuttgart darf den Sekt also schon mal kalt stellen. Gut möglich, dass die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß am kommenden Wochenende im Südschlager gegen den FC Bayern München als frischgebackener Champions-League-Qualifikant auflaufen wird. Es wäre nach einer überragenden Spielzeit mehr als verdient.

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Johann Schicklinski